Wir freuen uns berichten zu können, dass die Spendensumme des Benefizkonzerts von 1441€ nun sinnvoll investiert werden konnte:
Von dem Geld konnten endlich Treppengeländer für drei Treppen gekauft und angebracht werden, so dass die Schülerinnen und Schüler nun sicher in die 1. Stockwerke gelangen können.
Es wurden zwei termitensichere Bänke aus Metall und eine Rundbank um den großen Mangobaum vor der Krippe von dem Spendengeld angeschafft und die neuen Klassenräume, die noch im Beton-Rohbau waren, konnten gestrichen und die Decken verkleidet werden.
Des Weiteren werden in naher Zukunft noch weitere Räume verputzt, die Wände und betonierten Tische der Mensa werden durch Putz ausgebessert und die Mensa, der Erweiterungsbau, die Bücherei und
der Computerraum werden gestrichen.
Alle von der Joyful Learning School bedanken sich bei den Lehrerinnen- und Schüler-Kolibris ihrer Partnerschule in Wolfsburg-Ehmen und Mörse für ihren besonderen Einsatz und bei den Zuschauern für ihre Spenden, ohne die das nicht möglich gewesen wäre.
Auch in diesem Jahr wurde von den Grundschulen in Ehmen und Mörse ein wunderschönes und beeindruckendes Programm zusammengestellt, über das hier berichtet werden soll. Auch das "Rahmenprogramm" mit der fantastisches Foto-Ausstellung von Alexander Schmidt, den kleinen Verkaufsständen mit Angeboten von ghanaischen Textilien, Getränken und Süßem, von Bastelarbeiten der SchülerInnen, mit farbenfrohen ghanaischen Vogelscheuchen als Dekoration zeigte diese besondere Kooperation und diese tiefe Freundschaft der Deutschen und Ghanaischen Schulen.
Sabolo Erfrischungsgetränk (Hibiskustee mit Ananassaft gewürzt mit Ingwer) und Ball-Fruits, eine ghanaische Köstlichkeit
Owusu Agyei und Reinhild Zenk, die Gründer der Joyful Learning School im Gespräch mit Alexander Schmidt. Im Hintergrund die Rollups mit den Fotos von Anita und Alexander Schmidt, beim Benefizkonzert erstmals zu sehen.
Wir dürfen gespannt sein, wo diese interessante Foto- Ausstellung des Ehepaars Schmidt mit den sprechenden Fotos als nächstes zu sehen sein werden! Wir werden darüber berichten. Das gelungene Layout stammt übrigens von ihrem Sohn Elia.
... und dann ging es endlich los! Hereinspaziert!
Das Schattenspiel der Kolibri Geschichte "Ich tue was ich kann" aus der Ghana-AG von Anita Schmidt stimmte wunderbar auf den Abend zur Förderung der Partnerschule in Ghana ein.
Gleich darauf eröffnete der Chor von Ehmen-Mörse unter Leitung der Lehrerin Dorothea Nehlich schwungvoll den bunten Reigen des Benefizkonzertes. Owusu Agyei ließ es sich nicht nehmen, die Kinder auf seiner Trommel zu begleiten. Ein wunderschönes Bild der Deutsch-Ghanaischen-Freundschaft! Die Schulleiterin Marion Klages-Celik freute sich so ein großes Publikum begrüßen zu können und betonte wie wichtig diese Partnerschaft zwischen den Grundschulen in Ehmen/Mörse und der Joyful Learning School in Sunyani/Ghana ist.
Das Gründerehepaar Agyei-Zenk stellt die Joyful Learning School in Sunyani/Ghana vor, berichtet kurz über Aktuelles und bedankt sich herzlich für die großartige Unterstützung.
Auch der nächste Programmpunkt bot etwas interessantes Neues: SchülerInnen der Ghana-AG von Nane Horstmann haben das Buch „Bin ich klein?“ in der Sprache der Joyful Kinder in Twi eingelesen, die SchülerInnen in Ghana in deutscher Sprache. Gar nicht so leicht!
Was dann folgte war ein Musical der Spitzenklasse unter der Leitung der Lehrerinnen Lisa Schimkat und Marlien Sandmann.
„Tuishi pamoja“ ist Swahili und bedeutet WIR WOLLEN ZUSAMMEN LEBEN. Eine Geschichte über Vorurteile, Freundschaft und Toleranz mit afrikanisch-grooviger Musik.
"Machen Streifen wirklich doof? Und stimmt es, dass man mit langhalsigen Tieren sowieso nicht vernünftig reden kann? Wichtige Fragen für das Giraffenkind Raffi und das kleine Zebra Zea. Seit Jahren leben ihre Herden nebeneinander, aber denkt ihr, sie würden miteinander reden? Zum Glück sind da noch die pfiffigen Erdmännchen. Und der Angriff der Löwen, der ausnahmsweise mal was Gutes bewirkt." (Zitat des Verlages)
Das Ende des Musicals? Die Kinder zeigen es den Großen wie es geht: "Wir wollen Freunde sein für immer!"
Begeisterter Beifall für diese großartige Leistung!
Der tolle Schulchor von Dorothea Nehlich nahm uns beschwingt weiter mit auf die Reise:
Zum Abschluss sangen alle die Schulhymne der Joyful Learning School unter Begleitung von Elia und Mia Schmidt, die 2022 mit an der Erarbeitung der Schulhymne in Ghana beteiligt waren. "We are one and we're learning hand in hand. Wir sind eins, we will build a better world."
Die Lehrerinnen Dorothea Nehlich, Lisa Schimkat und Marlien Sandmann bedanken sich herzlich bei allen, die diesen wunderschönen Benefiz-Abend möglich gemacht haben - vor oder hinter den Kulissen.
Mit dem gemeinsamen Tanz der Kinder aus Sunyani/Ghana und aus Ehmen-Mörse fand der Abend einen fröhlichen Ausklang.
frei nach Sportfreunde Stille
Herzlichen Dank an Alexander Schmidt für seine Fotos!
Im großen Stadion der Stadt Sunyani, fand das Turnier fand zwischen 20 Privatschulen aus dem Großraum Sunyani statt. Unsere Kooperation mit der Football Academy Sunyani, die seit Oktober 2023 besteht, hat sich sportlich hervorragend ausgewirkt.
Die Joyful Schule hält in einem großzügigen Freilaufgehege Schweine, zur Abwehr gegen Schlangen. Schweine fressen nämlich Schlangen. Zudem sind sie auch eine kleine wirtschaftliche Stütze für die Schule. Ob es so weit kommt, steht noch offen, denn es bilden sich zunehmend Freundschaften. Dieses Schwein lässt sich besonders gern vom Schulmanager Owusu Agyei kraulen.
Am Ende dieser Seite ist der Jahresbrief zum Downloaden abgelegt. Dieser Blick zurück lohnt sich! Viel Freude!
Das Lehrerteam der Joyful am Africa Day zusammen mit dem Besuch der Schulpartner aus Wolfsburg am 21.10.2022
Was lange währt, wird endlich gut! Eigentlich planten wir den Besuch für April 2020. Unsere Visa und Tickets waren schon bezahlt. Doch Corona kam dazwischen und schob den Plan 2 zwei lange Jahre hinaus. Schlussendlich zog die „Delegation der Grundschule-Ehmen Mörse“ mit dem ehemaligen Schuldirektor Herrn Jan Wonszak, jetzt Partnerschulbeauftragter der Joyful, und der Englischlehrerin Anita Schmidt, dem Fotografen Alexander Schmidt, sowie ihrer Kinder Elia 14 J. und Mia 18 J., die beide ehemalige Schüler der Partnerschule GS Ehmen-Mörse waren, auf nach Ghana. Familie Schmidt hatte engere Verbindung zu den Gästen beim Partnerschaftsbesuch 2016 aus Ghana aufgebaut, besonders zur Joyful Schülerin Sandra, die oft zu Gast in ihrem Haus war und an den Familienaktivitäten mit teilnahm. Es entstand eine Verbindung. Reinhild Zenk und Jan Wonszak flogen vorweg am 14.10.2022 über Hannover- Amsterdam nach Accra.
Freitag 14.10.2022 Ankunft von Jan und Reinhild sehr spät abends in Accra. Sie werden von Kwame abgeholt. Unterkunft im einfachen Joyful Project House in der wohlklingenden Mango Road.
Sonnabend 15.10.2022 Fahrt nach Aburi zum Botanischen Garten, hoch gelegen in den kühleren Luftschichten, wo Pflanzen in gleichmäßiger Feuchtigkeit gut gedeihen. In diesem Garten kennen wir ein wunderbares Restaurant. Neuerdings heißt es Rocky. Es ist ein einfacher offener Pavillon mit Blick in den Garten Eden – eben so, wie ein botanischer Garten sein soll. Zu unserer Überraschung erfuhren wir , dass dort einstmals auch die Queen gespeist habe, genau an dem Platz, den wir immer so bevorzugen. Im Anschluss geht es zu den Kunsthandwerkern, den traditionellen Holzschnitzern. Wir finden einen Künstler, der bereit ist die Kolibrigeschichte von Wangari Mathhaai für uns zu schnitzen. Es soll auch ein Geschenk werden für die Partnerschule. Schnell hat der Schnitzer das Thema erfasst und skizziert mit leichtem Strich gekonnt einen Entwurf. In seiner Werkstatt befindet sich eine aufmerksame Gemeinschaft von Schnitzern. Und es gibt dann noch sooo viel zu sehen, so viel Schönes. Ein paar weitere Geschenke werden gekauft.
Sonntag 1.10.2022 Fahrt von Accra nach Sunyani – wir fahren um fünf Uhr früh durch die noch staufreie Hauptstadt mit unendlicher urbaner Dimension. Beim Busbahnhof unter einer riesigen Autobahnbrückenkreuzung sind alle auf. Hunderte Busse und Reisende in alle Richtungen Ghanas und Westafrikas. Trotz des augenscheinlichen Chaos hat alles seine Ordnung und Organisation. Der Bus fährt erst dann los, wenn er voll ist. Ökonomie ist hier wichtiger als die Zeit. Das ist gut für das Klima! Wir haben gute Plätze. 7 Stunden Fahrt, zwei kurze Stopps und dann holt uns Mr. Ibrahim vom Bus in Sunyani ab. Angekommen im Guesthouse befinden wir uns in guter Gemeinschaft. Valentina, Lehrerin in der Vorschule und als ehemalige Absolventin unserer Schule, der Joyful Learning Senior High School, bestens vertraut vor Ort. Das aktuelle Guesthouse war damals das Schulgebäude. Und wir treffen Florian, der als Volontär an der Schule arbeitet und nur wenige Tage vor uns in Ghana ankam.
An der Joyful Learning School:
Montag 17.10.2022 Begrüßung der Schüler und Lehrer- Besichtigung der Schule – Teilnahme am Mensa Essen
Die Zufahrt zur Schule war durch Regenfälle so stark ausgewaschen, dass man im Auto das Gefühl hatte auf einem wilden Pferd zu reiten. Angekommen, erwartete uns eine große Überraschung. Zu unserer Begrüßung führten eine Gruppe von Lehrerinnen einen traditionellen Tanz auf, den wir zu erwidern hatten. Es folgte eine Parade mit strenger Choreografie über das ganze Schulgelände. Die Schüler spielten rhythmisch sehr gut und freudig auf vielen Trommeln. Wir fühlten uns wahrlich ehrenhaft empfangen.
Mr. Ibrahim Oppong führte uns durch die Schule über das weite Gelände. Wir schauten in die Klassen und versuchten dabei den Unterricht nicht unnötig zu stören. Die Köchin in der Mensa hatte ihren ersten Arbeitstag. Um 12 Uhr gab es Mittag - leckeren Reis mit Tomatenstew. Alle Schüler stellten sich friedlich an. Es geht klassenweise der Reihe nach – recht entspannt. Auf dem Gelände verkaufen drei Frauen im Schatten einer Baumgruppe kleine Leckereien und auch Spagetti. Sie brauchen dafür auch in Ghana ein Zertifikat vom Gesundheitsamt. Nach dem Mittagessen ist noch eine Stunde Unterricht, danach geht es nach Hause, für die meisten mit dem Schulbus.
Dienstag 18.10.2022 Absprachen für die Umsetzung der Pläne vor Ort – Sichtung der Materialen für Sport – Überblick über die Gegebenheiten:
Die Schule beginnt um 8 Uhr und endet um 14:00. Die Schulbusse beginnen ihre Fahrt um 4:30 morgens, um die Schüler rechtzeitig bis 8 Uhr an der Schule abliefern zu können. Vor dem Unterricht treten alle Schüler in Reihen vor ihren Klassen zur Morgenbegrüßung an. In den Pausen wird das großzügige Gelände zum Spielen und Rennen genutzt. Besonders die beiden Tischtennisplatten, der Spielplatz, der Fußballplatz, die Schattenplätze für Spring – und Hüpfspiele. Uns fällt auf, dass die Schüler kontaktfreudig untereinander, sehr bewegungsfreudig, aktiv und sportlich sind.
Familie Schmidt fliegt ab und landet abends in Accra. Nach wenigen Stunden Schlaf in Accra geht es Mittwoch früh um fünf Uhr weiter im VIP Bus nach Sunyani.
Mittwoch 19.10. 2022 In der Nacht regnete es sehr stark. Das Wasser verwandelt die Lehmstrecke in eine Falle für Schulbusse. Der Schulbus kann die Schule nicht anfahren. Wir laufen zu Fuß von der Hauptstraße auf einem kleinen Weg, den auch die Schüler oft nutzen, balancieren über improvisierte kleine Brücken zur Schule.
Jan Wonszak maß zusammen mit Volontär Florian und Reinhild die 50 m Laufbahn aus, die am Sonntag beim Kick-off Lauf mit dem VfB Fallersleben eingeweiht werden wird.
Abends Ankunft von Familie Schmidt, die auch Mr. Ibrahim vom Bus abgeholt wurde, mitten in einem sehr starken tropischen Regenfall. Gemeinsames Abendessen mit Yamwurzeln und Nkontomeriestew Endlich ist die Besuchergruppe zusammen! Gemeinsames Einrichten im Guesthouse der Joyful.
Donnerstag 20.10.2022 Empfang an der Joyful für Familie Schmidt mit Tanz und Parade. Die Schüler sind in Übung, dennoch ist es für uns alle aufregend lebendig. Familie Schmidt ist hart im Nehmen. Gerade erst angekommen, noch nicht aklimatisiert beginnen sie schon sehr tapfer die Aktivitäten, um die kurze Zeit an der Schule ganz auszunutzen.
· Gründung eines ein Schulpartnerschaftsteams unter Leitung von Schuldirektor Ibrahim Oppong und Anita Schmidt und Reinhild Zenk aus engagierten Lehrerinnen. Alle entwickelten gemeinsame Ideen und Themen, von denen noch mehr zu hören sein wird.
· Entwicklung der Partnerschulhymne unter dem Schatten eines Baumes, als Weiterentwicklung der von der Musiklehrerin der deutschen Partnerschule, Dorothee Nehlich, vorkomponierten noch offenen Form. Die Schüler nahmen die Herausforderung freudig auf. Zusammen mit Owusu Agyei unter Leitung von Alexander und Mia Schmidt, an der Gitarre begleitet von Elia gelang eine schwungvolle Liedform, welche die Kinder auch noch von selbst an dem Tag weiter sangen.
· Fotaufnahmen, die Alexander mit seiner Profikamera macht.
Im Guesthouse haben die jungen Leute das Owarespiel entdeckt. Lehrmeister Kwame fördert und fordert heraus. Bald schon hat er ernsthafte Gegner. Zur Abwechslung werden auch Kronkorken geschnippt. Nur mit der Außenseite des Zeigefingers darf dem Kronkorken ein tricky Schnipp gegeben werden, so dass er in Richtung eines anderen Kronkorkens kommt, dann hochspringt und am besten auf dem anderen zu liegen kommt. Wer so schnippen kann hat schnell gewonnen.
Freitag 21.10. 2022 Sporttag und „Africa Day“
Ein eindrucksvoller Africa Day: Einmal im Monat wird traditionelle afrikanische Kleidung an der Schule getragen. Das ist überall in Ghana so. Und Freitags ist immer Sport.
Uns erwarten wunderschön und farbenfroh gekleidete Schüler - auch wir haben uns afrikanisch angezogen. Unter dem Mangobaum vor dem von Hülsenhaus dürfen wir Platz nehmen und erleben erstaunliche, künstlerische und vielseitige Vorführungen, von jeder Klasse der Schule und auch von den Lehrerinnen. Break-dance, ein politisches Theaterstück, welches die Überwindung von Rassismus zeigt- dazu „Dont matter if you black or white“ von Michael Jackson. Jüngere Kinder tragen abwechselnd wesentliches über die Geschichte Ghanas vor und weitere Tänze. Auch von den Lehrerinnen. Dabei müssen wir der ghanaischen Kultur nach eifrig Geldscheine auf die schweißverklebte Stirn der Tänzer und Tänzerinnen kleben. Besonders erstaunlich für die deutsche Delegation: die Tänzerinnen hatten sich Kissen unter die Kleidung gesteckt, um ein größeres Hinterteil zu haben. Damit tanzten sie sich auf den Schoß der deutschen Gäste. Die Geldscheine – 1-2 Ghana Cedis im Wert von 10 -20 cent machten wieder die Runde. Von Stirn zur Hand, von der Hand zur Stirn. Es wurde herzlich gelacht. Elia vertrat die deutsche Schülergruppe ehrenvoll mit einen Super Gitarrenstück. Florian präsentierte Jonglierkunststücke. Dazu raunten die Kinder ob in den Bälle doch Zauber sei. Magic-balls. Anders konnten sie sich das Phänomen nicht erklären. Kwame und Reinhild sangen im Duett ein Twi Lied, das sehr gut aufgenommen wurde.
Alles in allem ein für uns unvergessliches großartiges Kulturprogramm. Man kann nur erahnen wieviel Übung und Vorbereitung in diesem Africa Day steckte. Wie gut, das Alexander seine Kamera dabei hatte. Viele Bilder von diesem Tag gingen in unseren immerwährenden Kalender ein, der zum Jahresende herauskommt.
Wir fragten uns, wie wird es denn nun zum Sport kommen? Doch schon waren alle umgezogen und es ging los.
Eine „deutsche Sportstunde“ leitete Jan Wonszak zusammen mit dem Sportlehrer Yves, aus der Elfenbeinküste und unserem Volontär Florian als Assistent, der aus Hülsede in Niedersachsen kommt. Florian war begeistert von der interaktiven Sportstunde mit vielen Partnerübungen. Den Schülern machte es riesigen Spaß.
Die Fortbildung für Montag wird von Anita und Reinhild in der Bücherei vorbereitet
Das Lauftraining für das Kick-off mit dem VfB am Sonntag bereiten Jan und Florian mit den Schülern und Schülerinnen vor.
Das Fußballturnier findet heute wegen des Partnerschaftsbesuches in großem Format mit zwei Spielen statt– 1. Schülerinnen gegen Lehrerinnen und 2. Schüler gegen Lehrer. Trotz der Hitze gibt es keine kürzere Spielzeit und die vollen zwei Halbzeiten. Es wird ernsthaft gekämpft. Wir sehen bei allen Teams körpernahes, draufgängerisches Spiel. Nichts wird geschenkt. Niemand schont sich. Kein falscher Respekt vor Lehrern. Die Schiedsrichter haben zu tun. Valentina zeigt ihre sehr starke Seite in der Tordiskussion mit dem Schiedsrichter- ihrem Lehrerkollegen Sportlehrer Yves! Die Männer spielen wegen der Hitze als echte Gentlemen nach den Frauen – ein kleines höfliches Tribut. Hier wird es noch härter. Anita, Reinhild und Kwames Mutter sind überrascht, was für ein drive das Spiel hat. Die Mannschaft der Schüler ist echt gut, sehr quirlig und blitzschnell, dort spielt auch der deutsche Schüler Elia wacker mit, obwohl er erst den 2 Tag im tropischen Klima ist!!!. Auch die Lehrer geben alles, zwar sind sie stärker, aber auch älter und müssen mehr kämpfen. Die deutschen Vertreter in der Lehrermannschaft sind Florian, Kwame und Jan. Sie geben bei über 30 C in der Sonne einfach alles. Jan mit Überblick in der Verteidigung, Kwame mit einem Fallrückzieher und später als Torwart, doch Florian schießt die Lehrermannschaft mit drei Toren zum Sieg! Damit hat er einen riesengroßen Achtungserfolg bei allen an der Joyful gelandet.
Unterdessen lässt Alex seine Drohne über die Schule fliegen und macht wunderbare Aufnahmen!
Eigentlich wollten wir abends tanzen gehen, doch alle sind viel zu müde. Kwame führt uns in ein Restaurant in einem Pavillon auf Baumstämmen mit Blick über die Stadt Sunyani. Zwischendurch tropische Regenschauer, die eigentlich im Oktober ungewöhnlich sind.
Fotograf Alexander bei der Arbeit
Jan Wonszak und Owusu Agyei spielten in der Lehrermannschaft
Sonnabend 22.10.2022 Markieren der Laufbahnen auf dem Sportplatz mit Wandfarbe! Kalk würde von einem Regenschauer zu schnell weggewaschen werden. Der Aufbau und Test der Übertragungstechnik für das Kick-off mit dem VfB nimmt einige Zeit in Anspruch. So etwas hat noch keiner gemacht, wohin reicht die Kamera, bis wo reicht das Internet…alles muss am morgigen Tag sitzen.
Sonntag 23.10. 2022 Kick-off Synchronlauf - Sportpartner mit dem VfB über Zwei Kontinente!
Die Joyful Learning School in Ghana und der Vfb Fallersleben in Deutschland starten ein neues sportliches Format: Synchronlauf über 50 Meter mit jeweils 10 Läufern – Kinder im Alter zwischen 8-11 Jahren in Sunyani und Wolfsburg. Es geht dabei um das Gemeinsame! - welche der Parteien besser läuft, ist doch bei ganz unterschiedlichen Bedingungen ist eine Nebensache. Dennoch, die Kinder interessiert der Wettbewerb.
An diesem Sonntag den 23.Oktober 2022 startet ein erster paralleler Partnerschaftslauf auf zwei Kontinenten zugleich! Der Startschuss erfolgt synchron um 13:00 bei dem VfB Fallersleben und 11:00 an der Joyful Learning School. Beide Seiten sollen den spannenden Lauf verfolgen können, wenn die Übertragung per Internet klappt, die wir erstmalig so ausprobieren.
Die weißen Laufbahnmarkierungen überstanden zum Glück die nächtlichen starken Regengüsse – dank der Wandfarbe!.
Als die Joyful Läufer bereit sind und in der Hitze des Tages- es war einer der heißesten Tage!- beginnen zu schmelzen, hören wir aus Wolfsburg, das man sich dort noch warm macht. Wie anders dies in Ghana klingt. Doch dann der Start und Lauf. Florian, Jan und Reinhild sind die Zeit Stopper. Alex nimmt das ganze auf. Elia, selbst Mitglied beim VfB läuft außerhalb der Reihe mit. Er zudem die Aufzeichnung auf you tube! Bei der Zeitauswertung kommt heraus, dass die Joyful Läufer etwas schneller waren, vielleicht weil sie barfuß liefen oder schon sehr warm gemacht waren. Auf jeden Fall verfolgten alle den Lauf auch in Fallersleben, sahen die erstaunliche Gestalt von Fuchsi auf der Laufbahn. Sven Jäckel, der Leiter der Leichtathletiksparte des VfB hatte in Fallerleben alles sehr engagiert organisiert und zudem ganz tolle Zertifikate in Deutsch, Englisch und Twi!!! Für die Läufer und Läuferinnen entworfen und gedruckt. Die Vergabe an die Läufer erfolgte beiderorts und verband die Kinder auf eine besondere Weise. Im Anschluss gelang es, dak Elias gekonntem technischen know how!! den Lauf insgesamt auch noch in der youtube Fassung über den Beamer in der Bibliothek zu übertragen. Alle sahen gebannt zu. https://youtu.be/HK_1TWs9nOI
Der VfB setzt ein Zeichen für Internationale Partnerschaft! Wir danken für das tolle Engagement!
Montag 24.10.2022
In der Bibliothek findet Lehrerfortbildung statt. Thema: Reach the attention of every pupil with interactive teaching and learning
In Vortrag und Workshop – unter Leitung von Anita Schmidt und Reinhild Zenk
Die Teilnehmer sind aus dem Lehrerteam der Joyful Learning School und 7 TeilnehmerInnen von einer Schule aus Boabeng. Zusammen sind wir 18 Personen. Wir beginnen eine Stunde später, denn das Team der anderen Schule hat sich verfahren. Reinhild stellt in einer Einführung dar, warum Menschen viel besser lernen können, wenn sie keine Angst haben, wenn sie sich wohlfühlen und wenn sie sich richtig angesprochen fühlen, also durch ganzheitlichere Weisen, wie Bilder, Spiele und Interaktionen. Anita hat einen ganzen Koffer an interaktivem Lehrmaterial mitgebracht und führt nun Spiel für Spiel durch den Tag. Alle Lehrer sind dabei, spielen mit und zeigen im Spiel Ehrgeiz, wollen wirklich gewinnen – es macht einfach Freude. Zum Schluss kommt das Spiel, wo man mit den Fliegenklatschen auf das Wort schlagen muss, welches gesucht wird. Natürlich als Erster! Alle sitzen in Kleingruppen mit den Klatschen in der Hand und warten auf das Stichwort, dann geht die Post ab. Voller Einsatz und schallendes Gelächter. Ein voller Erfolg! Florian filmt die Fortbildung. Elia stellt daraus Videos zusammen und macht einen you tube kanal für die Joyful. So können die Lehrer die Übungen auch nochmal nachschauen, auch die die nicht dabei sein konnten. Wir danken Elia für diese tolle Arbeit!!! https://youtu.be/HK_1TWs9nOI
Zur Mittagpause hatten wir beschlossen in das Restaurant Mandela in Sunyani zu gehen. Es dauerte länger als geplant, so dass wir im Anschluss nur noch eine Runde durch die Schule machen konnten.
Das interaktive Lehrmaterial darf in der Joyful bleiben! Die Kosten von 400 € dafür übernahm der Förderverein der Grundschule Ehmen-Mörse! Wir danken im Namen der gesamten Schule für diese wertvolle und tolle Spende!
Paralell dazu entwickelten Alexander, Mia und Elia an der Gitarre, sowie Lehrer Yves an der Trommel die Partnerschulhymne unter einem Schattenbaum vor der Mensa weiter. In drei Sprachen Englisch, Twi und Deutsch. Mia leitete und dirigierte auf feine Weise die lernfreudigen Sänger und Sängerinnen. Sie führte mit Engagement und Musikalität das Lied voran. Die Kinder lieben sie sehr und ziehen sie in jeder freien Minute mit sich. Sie rufen Aunti Mia! Aunti Mia! – Tante Mia!
Die Laufbahnen werden bei jeder Pause und Gelegenheit für Wettläufe genutzt, die die Kinder einfach aus Lust rennen. Drei gehen nebeneinander an den Start und laufen los. Was für eine Freude doch weiße Striche am Rand der Fußballwiese ausrichten können.
Dienstag 25. 10. 2022 Die Partnerschulhymne wurde heute unter Mias Leitung fertiggestellt, dazu begleitete Elia wunderbar an der Gitarre und Sportlehrer Yves auf der Trommel. Anita führte noch eine kleine Choreografie hinzu. Zur Abschiedsfeier sangen die Schüler und Lehrer vor dem von Hülsen Haus. Alexander ließ seine Drohne noch einmal fliegen, so dass es eine Abschluss Aufnahme aus der Vogelperspektive gibt. Der Abschied fällt uns schwer. Zum krönenden Ende kommen überraschender Weise noch Sandras Eltern mit einer Staude Kochbananen vorbei, um uns zu begrüßen und zu verabschieden.
Die Kinder zeigen uns, dass wir noch bleiben sollen. – An der Joyful-School beginnen nach den Examenstagen für die oberen Klassen die Midterm Days -schulfrei bis Sonntag. Unsere Zeit läuft ab. In wenigen Tagen beginnt auch in Deutschland die Schule. Wir beschlossen die Midterm Days an der Atlantikküste Ghanas zu verbringen. Reinhild und Kwame kennen dort ein einzigartiges Hotel. Kekes Beach Lodge in Mankoadze.
Am Nachmittag geht es noch auf den Markt in Sunyani. Stoffe, Gewürze, alle möglichen Früchte, Kleidung, Haushaltskram, Werkzeug, Seifen, Schüsseln und Eimer, lebende Riesenschnecken aber auch Weißkohl, Mohrrüben, Karotten, Kartoffeln, Zwiebeln – die typischen Zutaten für die deutsche Küche im Winter. Wir genießen geschälte Orangen, die man sich selbst in den Mund presst. Frischer geht es nicht. Anita und Reinhild müssen mit Kraft der Gruppe aus einem Stoffgeschäft entfernt werden, weil sie in einen Farben- und Musterrausch kamen. Mit zwei Taxis soll es nach Hause gehen. Aber wie? Alle Taxis stehen dichtgedrängt. Zwei Männer sortieren nach Fahrtrichtung und teilen ein welches Taxi zur Auswahl steht. Auch wenn es im Gedränge um jeden cm geht, bleiben alle dabei entspannt. Ein Wunder. Ebenso die Ausfahrt von diesem „Taxihof“. Die Straße ist zweispurig und es wollen etwa fünf Autos gleichzeitig darauf einmünden. Die Fahrregel lautet: einfach drauf halten, wenn auch sehr langsam. Wer nach vorne kommt, der kommt voran. Große Fahrzeuge haben so immer Vorfahrt. Doch auch die kleinen finden ihre Lücken. Es sieht alles so knapp und so eng aus, es ist ein beständiges fasst zu knapp, das kann doch nicht gutgehen, doch es geht gut. Kwame sagt es gebe so wenig Unfälle, weil jeder auf jeden aufpasst.
Den Abschiedsabend im Guesthouse feiern wir mit Erdnusssuppe -auf Twi Nkatekwein- und Riceballs.
Mittwoch 26.10.2022 Auf Reisen
Fahrt durch das grüne Ghana ans Meer, um eine weitere Seite des Landes kennenzulernen. Wir brauchen für rund 300 Kilometer ganze 11 Stunden.
Eigentlich sollte es ganz früh losgehen, doch der Bus hat Wasser im Tank! Mit eineinhalb Stunden Verspätung geht es doch los. Uns fährt Sefa, der sich gut auskennt im ghanaischen Verkehr, früher fuhr er riesige Holztransporter. So hatte der deutsch/ghanaische Reiseleiter Kwame die Hände frei, was besser für ihn war, da er seit Tagen an einer Entzündung in der Schulter litt. Doch er wurde gebraucht. Wir passierten mindestens 13 Polizeikontrollen. Immer verhandelte er, lief mit den Polizisten den Bus auf und ab. Diskussionen und Diskussionen, manchmal wurden wir bis zu einer halben Stunde festgehalten. Irgendwas muss angeklebt werden. Kwame zahlt ungerne Beträge an die Polizei, um die Korruption nicht noch mehr anzutreiben. Ohne andere große Pausen geht die Fahrt mal schnell auf gut ausgebauter Straße, mal sehr langsam. Dann kämpft sich der Bus sich mühselig ächzsend durch Pisten und lange unbefestigte Baustellen. Wir fahren ab Kumasi die N8 in Richtung Atlantik Küste. Das steht nur auf dem Navi, nirgendwo ein Schild. Einmal mussten wir nach dem Weg fragen, die Antwort wurde uns an einer Gabelung laut zugerufen. Immer wieder ausgedehnte Baustellen, rohe rote Piste. Geduld ist gefragt. Wer nicht fahren muss, kann entspannt aus dem Fenster schauen und sich von den grünen riesigen Wäldern mit mächtigen uralten sehr hohen Bäumen an denen Farne wachsen und von denen Lianen hängen beindrucken lassen, dazu die Palmenhaine und Reisfelder, die bunten Straßenhändler und Szenen des anderen, uns fremden Lebens. Der fällt Blick auf überladene kuriose Fahrzeuge, meist mit tröstenden und mutmachenden Psalmen beschriftet. Die Menschen meistern den schweren Alltag sichtbar mit Haltung und Würde. Wer will da jammern? Die Fahrt ist vielleicht lang, der Sitz vielleicht hart, das Wetter heiß, die Straße oft genug wilde Juckelei, Schlaglöcher, bump rolls gibt es pro Dorf mindestens zwei mal, wo man sich ans Fahrzeug krallt, um nicht vom Sitz zu fallen. Keiner hat gejammert. Ein wunderschöner goldener Sonnenuntergang und das Gefühl dem Meer schon ganz nah zu sein, es schon fast riechen zu können – dann wurde es doch ein langes Ende. Zum Schluss, als wir in der Dunkelheit gefühlt jeden Kilometer von einer Polizeikontrolle festgehalten werden, der Fahrer entnervt seinen Führerschein schon gar nicht mehr vorzeigen will, weil er ihn andauernd zeigte, der Polizist natürlich darauf besteht, Kwame nur noch Schmerzen hat, geht Reinhild mit in die Verhandlung. Manchmal hilft es, wenn eine Frau hinzukommt, der Fahrer zeigt seinen Führerschein und wir passieren die 13te und letzte Polizeikontrolle. Danach rumpelt der Bus noch sechs Kilometer über eine unglaublich ausgefahrene Piste, die uns besonders in der Dunkelheit das Gefühl gibt an das Ende der Welt zu kommen nur das Ende kommt einfach nicht. Da kommt es, das kleine Dorf Mankoadze. Nur noch einmal links abbiegen und wir kommen in Kekes Beach Lodge an. Der Motor geht aus und wir hören den Atlantik aus der Dunkelheit heraus mächtig rauschen. Man hat mit dem Abendessen auf uns gewartet. Unsere Zimmer sind sauber, puristisch und geschmackvoll afrikanisch eingerichtet. Wir sind fast die einzigen Gäste. Im offenen Speise -Pavillon genießen wir den Luftzug, den Blick in die beleuchteten Palmen. Es gibt exzellenten fangfrischen gegrillten Fisch mit Reis. Das gut gebraute, ghanaische Bier zischt und erfrischt.
Donnerstag 27.10.2022 Paradies
Am nächsten Morgen wird uns bewusst in welchem Paradies wir angekommen sind. Rauschender warmer Ozean, große Wellen, unter den Kokospalmen am Strand sucht sich jeder seinen Platz. Wer arbeiten kann, soll auch ausruhen können. 2 ganze Tage währt die diese edle Zeit. Doch passiert noch einiges. Weil Kwames Schmerzen nicht besser werden, wird eine medizinische Fachkraft gerufen. Mary, eine gut gestimmte kräftige Frau, die vollkommene Harmonie und Gleichgewicht ausstrahlt. Sie steht wo sie steht. Und wo sie steht ist irgendwie die Mitte. Sie verordnet etwas für Kwame und später kommt sie mit Tom, einem Engländer vorbei, um nach Kwame zu sehen. Tom ist ohne Arme geboren. Sie wischt ihm den Schweiß von der Stirn. Wir erfahren, dass er das Mankoadze College in 2019 gegründet hat. Wir sind also gewissermaßen Kollegen. Mary hat das erkannt. Sie stammt aus Mankoadze und hat 3 Kinder. Ihr Mann Castro ist der Schulleiter des College. Eine Organisation namens Teabag sammelt Spenden in England für die Ausbildung der Menschen in Mankoadze und Umgebung. Sie geben ein Magazin heraus und sind dank Toms Engagement sehr gut vernetzt. Tom ist auch Fuß- und Mundmaler. Wir hören, dass er auch andere Menschen darin ausgebildet hat. Mary und ihr Mann, sowie Tom wohnen in einem zauberhaften Haus neben dem Hotel, direkt am Strand. Es ist die Schaltzentrale des College. Wir werden eingeladen vorbei zu schauen, dort gibt es auch Gästezimmer- und wir möchten auch das College besichtigen. Dazu kommt es am nächsten Tag.
Freitag 28.10.2022
Wir sehen den Sonnenaufgang am friedlich rauschenden Meer! Das Wasser erscheint erst Silber, dann Gold, dann kommt mit Hellblau der Tag.
Tom kommt vorbei und führt uns zum College. Er spricht dynamisch von seiner Aufbauarbeit. Es ist eine win win Situation. Er lädt in Ghana seinen Akku auf, bleibt meistens mehrere Monate. Für das Dorf bedeutet das College Chancen. Doch damit ist nicht so einfach. Mankoadze, so erfahren wir von Tom, war einst 1957 die Fischereizentrale in Ghana, von wo die Fänge in die Hauptstadt Accra transportiert wurden. Er zeigt uns die Häuser des alten Fischmarktes, sie sind heute Teil des Mankoadze Colleges. Damals war es ein reicher Ort. Die Menschen leben dort seit Jahrtausenden vom Fischfang. Seit die internationalen Fischereirechte die großen Trawler in Sichtweite der Küste zuließen, verarmten die Fischer. Das ist ungerecht, doch die Welt wird sich nicht für die Fischer ändern, könnten sie sich ändern. Aber wie? Schulbildung allein gibt noch keinen Verdienst, auch wenn sie eine gute Sache ist. Tom trainiert alle praktischen Bereiche in seinem College. Bauwesen – die älteren Schüler lernen Gebäude zu renovieren, Gartenbau, Schulküche und ….sie sind auch auf der Suche. Joe aus UK kommt hinzu. Er kommt vom Theater – unterrichtete einstmals Drama. Als selbst wilder und unzähmbarer Schüler, der er in seiner Jugend war, gründete in UK die Greenroom School, nachdem es ihm gelang einen anderen wilden Schüler zielführend zu betreuen. Dieser besondere Einstieg in die Pädagogik machte aus Joe einen erfolgreichen Mann und natürlich sein Redetalent. Jetzt hat er sich 10 Tage in Ghana vorgenommen, um gutes Personal für das Collge auszusuchen und um die Verbindung zwischen dem Dorf Mankoadze und der Schule sowie der Organsiation Teabag enger zu schließen. Offenbar ist es überall wichtig, mit wirklich engagierten Lehrern zu arbeiten. Tom hat unterdessen die Zusammenarbeit mit dem Staat Ghana aufgegeben und wandelte das College in eine Privatschule, um bessere Lehrer für seine Schule aussuchen zu können. Er hat für jede Klasse Verantwortliche eingeführt, die auch die Schlüsselmacht haben. Ihm gelang ein wunderschöner Kindergarten. Wir besichtigen auch die Senior High School SHS und verabreden einen Austausch. Unsere Abschlussschüler möchten das Land Ghana kennlernen und gehen daher gerne in eine andere Stadt auf die SHS. Vielleicht auch mal nach Mankoadze? Wir haben gemeinsam mit dem Mankoadze College, dass wir mehr unterrichten wollen, als der Lehrplan vorgibt und mit besserer Lehrqualität als allgemein üblich. Wir wollen life skills mitgeben und eigenes Denken und Selbstbewusstsein fördern. Wir erkennen das große Potential dieser aufgeschlossen ghanaischen Gesellschaft. Wir wissen auch, dass wir nicht belehren können, sondern nur teilen, lernen und fördern. Schließlich sind wir doch eine Welt. Konkret verabreden wir für die Sommerferien 2023 eine Klassenfahrt nach Mankoadze. Wenn die Schüler des College Ferien haben, können unsere Schüler dort gut übernachten und von dem tollen Ort und der Reise profitieren.
Joe gibt Nachmittags einen Surfkurs für die Jugendlichen am Strand, die sind voll dabei. Florian steigt zum Schluss mit ein. Surfen sieht so schön aus. Mit von der Partie ist auch Sam. Hier auf dem Foto zu sehen. Er ist der ehrenamtliche ! Ranger für die Schildkröten und ein interessanter Gesprächspartner. Nachts führt er uns zu den Stellen, wo die Meeresschildkröten ihre Eier ablegen. Leider nicht an dem Abend. Aber kurz danach passiert es. Wir erhalten von ihm ein Video.
Samstag 29.10.2022 Abreise von Mankoadze
Leider geht es zurück nach Accra. Jan und Reinhild fliegen abends ab. Noch ein letzter Stopp bei Joe Asamoah, dem Mund- und Fußmaler an der Accra Road. Er arbeitet gerade an einem Familien Portrait nach einem älteren Foto. Der Portraitierte steht nämlich dabei und das Baby auf seinem Arm auf dem Foto begrüßt uns als Jugendliche. Was für tolle Bilder, zu denen der Maler auch Geschichten erzählen kann. Wir müssen zwei kaufen. Dann geht es weiter. Es folgt ein unglaublicher Nachmittag in Accra, den man nicht erzählen muss, aber der doch zeigt, was das Leben auch noch alles sein kann.
Nach einer aufregenden Panne unseres geplagten Schulbusses mitten im Kreisel im Stadtverkehr Accras, gerät der Tag zur größten Herausforderung unserer Reise. Der Gasbautenzug ist gerissen. An sich nicht so schlimm. Sefa sucht mit Kwame nach Lösungen, die Polizei schaut dabei geruhsam zu. Wir tuckern schließlich mit 2 km/h auf den 4-spurigen Straßen der Metropole. Unser Ziel können wir nicht erreichen. Verunsichert schauen wir aus dem Fenster. Von draußen rufen Vorbeifahrende aus den Autos herein:“buy a new one!“ Zum Glück entdeckt Kwame einen Fitter am Straßenrand. Aussteigen und warten. Der Mann baut aus drei Bautenzügen einen, der passt! Es hätte jetzt gut werden können, da öffnet Sefa die Autotür und herein fährt ein Motoradfahrer. Er knallt an den Straßenrand und bleibt auf dem Rücken liegen. Keine Bewegung, so sehr wir auf ein Lebenszeichen hoffen. Eine Menschenmenge versammelt sich. Frauen schimpfen auf Sefa ein. Kwame und Sefa sehen ganz blass aus. Dann bewegt er sich. Ein junger Mann. Er setzt sich langsam auf. Der Helm kann vorsichtig abgenommen werden. Er lebt und spricht! Klare Gedanken, ist orientiert! Nur eine sichtbare kleine Verletzung am Bein. Wir entschließen ihn so schnell es geht ins Krankenhaus zu bringen, gleich zusammen mit Florian, der sowieso einen Malariatest bekommen sollte. Kwame fährt mit ihnen mit dem Taxi dorthin. Für das kaputte Motorrad kam gleich ein Motoradfitter, Reinhild muss das verhandeln. Es wird repariert. Wir übernehmen die Kosten. Wir warten. In den Krankenhäusern in Accra behandelt man grundsätzlich keine Motoradfahrer mehr, weil sie allesamt so riskant fahren und damit das Gesundheitssystem über Gebühr strapazieren. Kwame deklariert die Lage als Fahrradunfall. Dem jungen Mann geht es dort zunehmend besser. Er wurde geröntgt. Unterdessen erhalten wir die Ansage von Kwame mit dem Bus zur Klinik zu kommen, um ihn und Florian, der auch keine Malaria hat, abzuholen. Doch nur der Fitter weiß, wo die Klinik ist. Unser Fahrer Sefa muss erst aufwändig gesucht und gefunden werden. Auf seinen Schreck hin hat er sich mit Speis und Trank kurzerhand gestärkt, leider ohne sich abzumelden. Schließlich starten wir mit Fahrer und Fitter Richtung Krankenhaus, in der Hoffnung eines Happy End. Doch soweit ist es noch lange nicht. Wir befinden uns dicht bei Hauptmoschee im muslimischen Viertel Accras. Der Fitter wohnt da und führt unseren Bus in eine winzige Gasse, vermutlich sollte das eine Abkürzung in Richtung Klinik sein. Zuerst war es fast unterhaltsam, durch diese enge und voll belebte kleine Gasse gefahren zu werden, doch sie wurde immer schmaler und schmaler. Dazu die Verwunderung immer größer, wie es überhaupt gelingen kann, noch ohne Schaden vorwärts zu fahren, zwischen parkenden Autos, Geschäftsauslagen, Straßenhändlern, spielenden Kindern, Hunden, Hühnern und Ziegen. Nach ungefähr 300 Metern im Schritttempo geht es garnicht mehr weiter. Eine Beerdigungsfeier findet mitten auf der Straße statt. Sie ist gesperrt. Ordentliche Stuhlreihen mit zahlreichen rotbekleideten Beerdigungsgästen. No go!
Jetzt wird der Fitter blass. Er versucht eine Wendung des Busses geistig zu kalkulieren. Man sieht ihm die Hoffnungslosigkeit an. Der Fahrer bleibt ganz ruhig. Wie soll das rückwärts mit diesem riesigen Mercedesbus gehen? Der Fitter fasst sich einen Mut, rennt hinter das Auto und tönt die Straße für die Rückwärtsfahrt frei. Entgegen aller Erwartungen gelingt die Rückwärtstour schadenfrei! Nun mussten nur noch Kwame und Florian eingesammelt werden, die unterdessen mit dem Taxi zur alten Reparaturstelle kamen. Die Zeit war fortgeschritten und an einen unterhaltsamen Programmpunkt in Accra war nicht mehr zu denken. Als nächstes Ziel stand die sichere Abreise von Jan und Reinhild bevor. Reinhilds Pass lag leider noch im Haus in Accra -Amariha. Ein Freund wurde gebeten diesen zu um 19 Uhr zum Flughafen zu bringen. Wir suchten am Flughafen ein schönes und bezahlbares Restaurant, was garnicht einfach war. Das alte Flughafenrestaurant unter dem riesengroßen Gummibaum war leider nicht mehr betrieben, weil ein neues – unbezahlbares!- eröffnet hatte. Schließlich landeten wir auf dem nationalen Flughafen in einem sehr einfachen aber guten Lokal. Ein ghanaisches Abschiedsbier nach diesem wilden Tag. Nur der Pass müsste noch kommen. 19 Uhr geht vorbei. Der Kurier steckt im Stau. Nervosität macht sich breit. Kwame muss vor Schmerzen quer im Bus liegen. Florian geht es erstaunlich gut, seitdem er nur weiß, dass er kein Malaria hat, wie er selbst feststellt. Um 20 Uhr beginnt das Einchecken. Die Spannung steigt, kommt der Pass noch? Pünktlich um 20:00 steht Carpi, der Freund und Kurier mit Reinhilds Pass am Flughafen. Geschafft! Aber nur weil er vom Auto auf ein Motorrad umstieg, um am Stau vorbei zu kommen! Zum Glück hatte keiner im falschen Moment die Autotür aufgemacht.
Jan und Reinhild erreichen ohne weitere Probleme ihren Flieger nach Amsterdam und können an ihren gut ausgewählten Plätzen sogar ihre Beine ausstrecken .
Familie Schmidt hatte noch einen Tag länger und konnte den botanischen Garten und Kunsthandwerkermarkt in Aburi besuchen. Zum Glück flogen sie auf der Rückreise über Burkina Faso nach Paris, wo sie den Chor Vox Christi im Flugzeug hören konnten. Dieser sang nach glücklicher Landung in Ouagadugou das Halleluja aus Händels Messias aus dem Stand.
Wir sind dankbar für allen Einsatz, das riesige Engagement von unseren Schulpartnern mit Elia, Mia, Alexander und Anita Schmidt, und Jans souveräner Durchblick als geübter Schulleiter und das Geschenk an Lehrmaterial des Fördervereins und Sven Jäckel mit dem VfB für das Kick-Off!
Wir sind auch dankbar für die Herzlichkeit unserer ghanaischen Schule mit der sie uns empfing und für alle Begegnungen, auch mit dem Team aus Boabeng, die unterdessen den Seminarinhalt schon in der Elternarbeit und im Unterricht umsetzen. Mit den Menschen in Mankoadze verbinden uns jetzt gemeinsame Ziele und Pläne.
Übrigens: Anita Schmidt hat ihre Reiseindrücke in einem Reisetagbuch festgehalten. Der link mit vielen Fotos heißt: Schmidteinander auf Reisen und man kann ihn abonieren.
https://schmidteinanderaufreisen.wordpress.com/?query-page=2
von links nach rechts: Anita Schmidt, Jan Wonszak, Reinhild Zenk, Owusu Agyei, Alexander Schmidt
Eingeladen hatte das Team der Schulpartnerschaft bestehend aus den Gründern der Joyful Learning School in Ghana Reinhild Zenk und Owusu Agyei, dem ehemaligen Schulleiter der GS-Ehmen-Mörse Jan
Wonszak und der Lehrerin Anita Schmidt und deren Ehemann Alexander Schmidt. Sie alle wollten von ihrem eindrucksvollen Besuch der Schule in Sunyani berichten. Hier wurde in herrlichen
Bildern und anschaulichen Erzählungen und Anekdoten das Leben an der Joyful Schule erlebbar. Ich denke, besonders die Kindergesichter mit ihrer unbändigen Freude werden uns alle noch
durch die Tage begleiten.
Im Bericht von Jan Wonszak und dem Team wurden die Unterschiede der beiden Partnerschulen in Deutschland und Ghana deutlich. Um diese tolle Schule in Sunyani weiter auf diesem Niveau führen
zu können, ist diese Privatschule weiterhin auf Spenden angewiesen. Was Spenden bewirken können, wurde an diesem Abend immer wieder sichtbar.
Sichtbar wurde ebenfalls, was Arbeitseinsätze von Partnern bewirken können: Lehrerfortbildungen, Pflanzaktionen, Baumaßnahmen, Raumgestaltungen etc.
Fazit: Donnerwetter!! Es ist viel auf die Beine gestellt worden!
UND: Es gibt noch viel zu tun! Packen wir es an!
Ein jeder kann sich nach seinem Vermögen einbringen und Teil der Joyful-Geschichte werden.
10.01.2023